Unsere 22 Jahre mit dem Alfa 146 Junior

Eine Familie, ein Auto, viele kleine Geschichten


Dies ist die Geschichte eines Familien-autos, das von der Erstzulassung (1999) bis heute (als angehender Youngtimer) zu einer Familie gehört. Ein Eintrag im alten Brief, ein Kennzeichen und eine lange Leidensgeschichte. Das Auto-hobby ist Leidenschaft und die Leidenschaft heißt Leidenschaft weil sie Leiden schafft! Hier die Chronologie seit der Produktion des Alfa im Jahr 1998:


1998:

Das Auto (#2187085) wird im Jahr 1998 von Italien nach Deutschland geliefert, parkt zuerst bei der damaligen Fiat-Zentrale in Heilbronn und wird dann an das Autohaus Bleker in Borken verteilt. Dort steht er eine Weile.

Bei den Händlern gibt es derweil den schönen Junior-Prospekt, auf dem das Auto auch in rot zu sehen ist.

Es dauert bis zum Februar 1999, bevor das Auto von uns entdeckt wird. Herr Büsgen vom Schwelmer Fiat/Alfa-Autohaus lässt ihn umgehend in seinen Laden liefern.


1999:

Seit 25. März sind wir Erstbesitzer dieses 1,4 Twin-Spark. Es gab noch kein Handy, somit auch kein Selfie bei der Auslieferung. Die ersten Fotos entstehen bei Ausfahrt des Ferrari-Model-Club, bei der wir im Münsterland zufällig beim Alfa-Service vorbeikommen.. Hier entsteht eines der ersten Bilder.


2000:

Kurz vor Ende der Garantie fallen ein paar Reparaturen an, was für ein Glück. Am Karfreitag nehmen wir als Begleitfahrzeug an einer Ferrari-Rundfahrt im Bergischen Land teil. Am 3. Oktober dann an einer weiteren Ferrari-Tour. Zwei unvergessliche Tage im Ferrari-Konvoi!


2001:

Nachwuchs in der Familie. Der Alfa entpuppt sich als gutes Familienauto, der Kinderwagen passt perfekt in den Kofferraum. Die ersten Familienurlaube an der Nordsee stehen an, wie hier auf dem Dünenparkplatz in St.-Peter-Ording. Am Ende des Jahres 2001 erfolgt der Eintritt in den Alfaclub.


2002:

Teilnahme an diversen Alfaclub-Ausfahrten, z.B. an der Jubiläumstour "25 Jahre Alfaclub im Ruhrgebiet". Bei der Ausfahrt belegen wir am Ende den 2. Platz. Unser Auto parkt am Hotel neben einer 116er Giulietta in prugna, die zu diesem Zeitpunkt selbst noch kein Oldtimer ist. Ein schönes Stelldichein, aufgenommen in Witten.


2003:

Teilnahme bei Spa-Italia auf dem Formel-Eins-Kurs in Belgien. 30 Minuten freies Fahren auf dem Rundkurs und ein toller Alfaparkplatz im Fahrerlager. Wie schon beim OGP steht unser Auto zusammen mit Giulia, Bertone, Montreal und Co. Eine schöne Erinnerung!


2004:

erneute Teilnahme an einer Ausfahrt der örtlichen Alfaclub-Sektion, diesmal im Sauerland. Dieses Foto entstand gegenüber der Ski-Sprungschanze von Meinerzhagen und zeigt einen guten Querschnitt der Alfa Romeo Teilnehmer.


2005:

Dies ist mein persönliches Lieblingsfoto aus all den Jahren. Es zeigt den Wagen bei einer Ausfahrt in der Elfringhauser Schweiz (Abbiegung Richtung Velbert-Langenberg) . Aus dieser Perspektive sieht der 146 besonders gut aus (aufgenommen von Red_in_Focus).


2006:

Ein weiterer Alfa Romeo hält Einzug in der Familie. Natürlich ist auch dieser familientauglich. Die Giulia Nuova Super wird im Oktober 2006 erworben und selbstverständlich übernehmen wir die Abholung mit dem anderen Alfa Romeo. Auch das ein unvergessener Tag!


2007:

Einschulung, ein typisches Familienfoto. Leider regnet es an diesem ersten Schultag im August 2007.

Doch auch hier ist der Alfa "als Familienmitglied" dabei und durfte auf dem Schulhof parken.


2008:

das einzige Jahr, in dem kein Foto vom 146 entsteht. Die Unternehmungen mit der Giulia hatten offenbar Priorität. 2008 muss zum bisher einzigen Mal der ADAC gerufen werden. Der Wagen nahm kein Gas an. Es werden einige Reparaturen vorgenommen (Luft-massenmesser, u.v.m.), bis heute ist das Problem aber noch nicht richtig gelöst.


2009:

Unsere Garageneinfahrt wurde neu gepflastert und bietet jetzt ein attrak-tiveres Erscheinungsbild. Die beiden Alfas übernehmen das erste Probe-Parken, der 146 hat zu diesem Zeitpunkt noch Winterreifen mit Radkappen. Ende 2009 bekamen auch die Winterräder die typischen Junior-Felgen.


2010:

Die Alfa-Szene feiert "100 Jahre Alfa Romeo". Zur Sternfahrt nach Mailand kommen wir nicht, aber das Autohaus Büsgen hält eine Feierlichkeit ab, bei der zahlreiche Alfisti aus der Region mit ihren Autos unterschiedlicher Baujahre zusammenkommen. Auch der 146 ist (neben der Giulia) bei dem Fest in Schwelm dabei.


2011:

Einer der letzten Tage in den Sommerferien. Ein Ausflug ins nahe  Sauerland mit dem Ziel  Willingen steht an. Ein schöner Familientag mit vielen kurvigen Streckenverläufen und einem Abschlussfoto am bekannten Viadukt.


2012:

Wieder ein Jahr in dem eigentlich kein Foto vom 146 gemacht wird. Bis auf dieses. Bei einer großen Familienfeier unserer italienischen Freunde parken wir als einziges rotes Auto zwischen zahlreichen Familienkutschen anderer italienischer Typen.


2013:

Ein Abend im Juni. Das Telefon klingelt und der Heel-Verlag ruft an. Der 146 Junior soll in den neuen Alfa-Romeo-Kalender. Schnell wird ein Termin vereinbart und eine alte Scheune in Wetter-Albringhausen dient als Hintergrund. Das Graffiti und das kaputte Fenster werden für das Kalenderblatt später wegretuschiert.


2014:

Beim TÜV kommt es ans Tageslicht. Rostbefall überall! Insbesondere am Vorderwagen (Innenkotflügel). Die Restaurationsarbeiten werden sehr aufwändig und dauern lange. Die Fa. Hohmann in Schwelm leistet gute Arbeit. Kurz vor dem deutschen WM-Sieg bekommen wir das Auto wieder.


2015:

Freund Ralf feiert Geburtstag mit seinen Oldtimer-Freunden. Da es stark regnet, lassen die Alfisti ihre Oldies besser zuhause in der Garage. Nicht so die Mercedes-Fraktion! 146 und 159 machen sich neben den S-Klassen aber gut.


2016:

Der Rostbefall hört weiterhin nicht auf. Der Wagen hat fast sein ganzen Autoleben draußen geparkt. Nun ist der hintere Wagenteil und der Unterboden dran, Als alles fertig ist, fällt dem TÜV-Prüfer auf, dass auch die Hinterachse verstärkt vom Rost befallen ist. Es bleibt Zeit bis 2018 zum nächsten TÜV.


2017:

Jahresauftaktessen vom Viva ItaliEN- Freundeskreis in Witten. Während die beiden Spider-Kollegen Anfang März schon mit offenem Dach kommen, bleibt die Giulia noch in der Garage, sodass der 146 mit auf das Gruppenfoto darf. Das italienische Essen war auf jeden Fall gut.


2018:

...und dann kam es zum Zusammenstoß. Ein LKW rangiert rückwärts, ein Knall, ein Scheppern und ein großer Schreck. Die gegnerische Versicherung trägt glücklicherweise den Austausch vom vorderen Stoßfänger. Die Motorhaube und das Scudetto hatten nichts abbekommen.


2019:

Eine neue Erkenntnis, die Reparatur bzw. der Austausch einer Hinterachse (was für den nächsten TÜV notwendig war) läuft nicht mal eben, denn Hinterachsen gibt es nicht so einfach für ein 20 Jahre altes Auto. Am Ende dauert der Austausch fast zwei Jahre. Im Jahr 2019 wird der Junior nicht bewegt und parkt dauerhaft in der Schrauberhalle. Kurz vor Weihnachten wird das Projekt dann aber doch vollendet, danke an Roberto für's Besorgen der Achse und an Luigi für die Montage!

 


2020:

Anfang des Jahres soll das Auto endlich TÜV bekommen, die neue Achse ist drunter und es kann eigentlich losgehen. Doch dann kommt die Corona-Pause, sodass es noch bis Ende April dauert, ehe die Plakette am Nummernschild klebt. Eine der ersten Probefahrten übernimmt der Sohn des Hauses jetzt in dem Auto, in dem er schon seit Geburt bzw. als Kind immer mitgefahren ist. Hier das Vergleichsbild.

Danach stehen weitere Reparaturen an: Zahnriemen, Wasserpumpe, Phasen-versteller, Ölwechsel und die Neueinstellung der Steuerzeiten. Zuletzt gab es noch neue Sommerreifen (im Giugiaro-Design) sowie ein neues Radio. 

Dies ist immer noch nicht alles, aber der Alfa kann erst einmal wieder sicher fahren. Besten Dank an Jörg Lenhard von der Fa. LDS für die abschließenden Arbeiten. Hier das erste Bild nach der Wieder-Inbetriebnahme.

Warten wir ab, wie es weitergeht, was noch passiert und ob der Wagen es tatsächlich bis zum H-Kennzeichen im Jahr 2029 schafft!?


Ach so! Dieser Artikel aus dem Jahr 2000 sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, er wurde bereits vor 20 Jahren bei uns eingerahmt...


Text und Fotos von Marcus Meyer,

der übrigens nie alle Kosten für Reparaturen, Restaurationsarbeiten und Ersatzteile zusammengerechnet hat...

;-)

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12.06.2020